Nach meiner umzugsbedingten Pause nun endlich wieder da. Wieder als erster von allen angereist um wieder die hellen Nächte zu erleben, Juhannus und alles was damit zusammenhängt.
Mit einem technisch nicht ganz einwandfreiem Auto auf den Weg gemacht. Ein Gummilager der rechten Vorderachse klapperte und machte mich sehr nervös. Aber die Sache hielt und war, außer akustisch, kein echtes Problem.
Die Fahrt war entspannt und bei meiner Ankunft machte ich gleich einen großen Einkauf, mit dem ich erst einmal bis über das Wochenende auf der Insel bleiben konnte. Bis zur Ankunft von Matthias übte ich mich in süßem Nichtstun. Noch nie war ich gleich nach der Ankunft so entspannt wie in diesem Jahr. Hier zeigt nun die Zeit seit der Pensionierung seine Wirkung. Stress und Wahnsinn sind so weit weg. Ich tue was mir gefällt, wann es mir gefällt und so lange es mir gefällt. Da wird man halt einfach entspannt.
Mit der Ankunft von Matthias war ich nicht länger alleine und das süße Nichtstun hatte damit auch ein Ende. Denn Matthias verbringt hier 10 Tage seines kostbaren Urlaubes und möchte natürlich etwas erleben.
Wir kauften zusammen ein und kochten auch zusammen. Natürlich haben wir auch ein besonders schönes Stück Fleisch gegrillt. Matthias fuhr mit dem Sportboot, ging angeln und drehte eine Runde mit dem Kajütboot.
Neben diesen erholsamen Dingen sollte auch ein stärkerer Motor auf das Sportboot. Der Anbau lief sehr gut. Leider war der Motor aber in keinem guten Zustand und wollte nicht so recht laufen. Da mussten wir ihn wieder abgeben. Wäre schon interessant gewesen einmal mit dem Dicken Ding unterwegs zu sein.
Doch als Matthias wieder ging war er wohl mit allem recht zufrieden. Mir war er, wie immer, ein sehr angenehmer Gast. Das mit dem Sportboot wird schon noch zusammen gehen. Sicher werden wir es in der Zukunft noch einmal angehen.
Nun kamen Rosi und Helmut. Und mit ihnen ein anderer Rhythmus. Wir stellten die Doppelverglasung an den Fenstern unserer Hütte fertig, bereiteten den Neubau der Toilette vor indem wir einen Weg dorthin anlegten und schafften noch so manch andere Erledigung. Mit Helmut auf der Insel muss ich immer darauf achten nicht zu viel zu tun, denn Helmut arbeitet bis es dunkel wird oder man ihn zum Essen ruft.
Und so verging auch die Zeit für Rosi und Helmut und rechtzeitig für einen gemeinsamen Tag kamen Heidi und Wolfgang angereist.
Mit der Ankunft von Heidi und Wolfgang brach erst einmal das Wetter ein. Die Tage waren nun meist grau, windig und kühl. Die Besserung lies zunächst auf sich warten. Doch gleich wurde mit dem Projekt „Toilettenhaus“ angefangen. Vor der Arbeit ist erst einmal Sammeln angesagt. Sollen wir wirklich anfangen? Schließlich schien ja auch gerade die Sonne…. Was soll’s, die Sache erledigt sich ja nicht von alleine.
Hier begann die Arbeit. Als erstes wurden passende Steine gesucht, aus dem Wasser gefischt und als Fundament zurechtgelegt. Diese Vorarbeit sorgt dafür dass das Holz der Hütte vom Boden weg ist und auf dem Waldboden waagrecht steht. Schließlich wird die Konstruktion begonnen und ruht nun auf diesen Steinen.
Und zwischendurch gibt es viel Zeit für andere Beschäftigungen. Hier liege ich auf meinem Bett und lese.
Hier ist dann mein Aufenthalt beendet und Wolfgang muss noch Dachpappe drauf machen und die Tür einbauen. Wie weit er wohl kommt? Zusammen holen wir noch das Boot aus dem Wasser. Auf dieser Rampe wohl zum letzten mal. Schon beim Wassern hatten wir ein Problem mit der Schiene in der Mitte. Da ist uns wohl ein Schaden verborgen geblieben. Jedenfalls vergrößerte sich nun der Schaden weiter. Wir werden an anderer Stelle eine neue, bessere Rampe bauen. Und diese reparieren wir für eine letzte Wasserung des Bootes. Danach nutzen wir sie nur noch für die kleinen Boote. Da wird sie uns sicher noch lange dienlich sein.
So verging die Zeit und meine Zeit in Finnland. Am Tag der Rückreise gab es leichten Regen. Finnland weint wenn ich gehe. Die Rückreise lief gut, trotz des angeschlagenen Fahrwerkes an meinem Auto. Nach der Ankunft in Deutschland für eine Nacht ins Hotel in Lübeck und Weiterfahrt am nächsten Tag.
Das Hotel in Lübeck bot mehr als man für eine Nacht braucht. Doch auf der Reise nimmt man das gerne an. Ein schönes Zimmer, ein schönes Bad und die Klimaanlage damit es auch mit dem Schlafen klappt. In Deutschland war es heiß und die Hitze hätte mir sicher den Schlaf geraubt. Doch so hat auch die Reise ihre angenehmen Seiten gehabt. Ist es doch auch so anstrengend genug quer durch halb Europa zu fahren.
Und so fand wieder einmal mein Aufenthalt in Finnland sein Ende. Ich war diesmal so entspannt wie nie zuvor. Und den Bauprojekten, die mir bisher eher schwer im Magen lagen, sehe ich nun recht entspannt entgegen. Und wieder bemühe ich den altbekannten Spruch:
Nach Finnland ist vor Finnland