Seit langer Zeit wieder mit der Fähre
Nach langer Zeit, in der ich nach Finnland geflogen bin und dort dann mit der finnischen Bahn weiter fuhr, reiste ich in diesem Jahr wieder einmal mit dem Auto an. Dazu buchte ich eine Fähre von Travemünde nach Helsinki. Auf dem Weg zur Fähre folgte ich der Einladung von Freunden, wo ich für eine Nacht blieb und sehr freundlich aufgenommen wurde.
Diese Reise war für mich insofern etwas Besonderes, als dass es die erste Reise mit meinem für die Stadt konzipierten Elektroauto war. Es hat also eine vergleichsweise geringe Reichweite.
Ich kam am Abend bei den Freunden an. Es wurde gegrillt, gab reichlich zu Essen und wir gingen am Strand der Ostsee spazieren.
Am nächsten Morgen frühstückten wir zusammen, ich bekam noch den Hafen von Boltenhagen gezeigt und wir unterhielten uns noch sehr schön. Ich blieb bis Nachmittag und machte mich dann auf den Weg nach Travemünde. Dort schaute ich mich etwas um bevor ich zum Skandinavienkai fuhr.
Es beginnt das Warten am Check in. Das beladen beginnt etwas früher und gegen elf bin ich auf der Fähre. Ich werfe einen Blick auf das LKW Deck, auf dem noch abgeladen wird. Dann esse ich einen guten Salat, trinke dazu ein finnisches Bier und lege mich schließlich ins Bett.
Der Tag auf dem Schiff war sehr angenehm. Ich konnte ausschlafen, das Wetter war schön und die See ruhig. Ich trank Kaffee, aß etwas wenn ich hungrig wurde und ruhte auch manche Stunde in der Kabine. Und am Abend erfreute mich ein schöner Sonnenuntergang.
Noch einmal begab ich mich zur Ruhe über Nacht in meine Kabine. Auch wenn ich am folgenden Morgen früher aufstand, so konnte ich doch ausschlafen. Noch ein Frühstück, einen Blick auf das erste finnische Land am Horizont und das Einlaufen in den Hafen von Helsinki Vuosaari.
Wie immer dauert es gefühlt zu lange bis man vom Schiff kommt. Doch bald war ich unterwegs. Ich fuhr gemütlich und kam gut voran. Ich machte meinen ersten Ladestopp bei Lidl in Heinola, den Zweiten bei Lidl in Mikkeli.
Am Nachmittag komme ich in Leppävirta an. Ich kaufe bei Lidl ein und habe so alles was ich für den ersten Tag auf der Insel brauche. Laden funktioniert hier leider nicht. Die Ladestation scheint defekt zu sein und meldet einen Fehler sobald ich mich anschließe.
Ich habe Weniges zu tun um es bequem und komfortabel zu haben. Ich schließe das Hauswasserwerk an und nehme es in Betrieb. Die Umstellung auf Steckanschlüsse machte die Sache besonders einfach und bequem. Ich danke Wolfgang dafür!
Ich bringe unser altes Angelboot ins Wasser, montiere den Motor und starte ihn, was nach dem Winter nicht immer einfach ist. Aber so ist alles bereit. Ich habe in der Küche fließendes Wasser und am nächsten Tag ein Motorboot mit dem ich zum Auto fahren kann um den ersten Einkauf zu machen. So lege ich mich den ersten Abend sehr zufrieden in mein Bett und schlafe gut ein.
Der erste Einkauf ist immer der Wahnsinn, denn ich brauche alles und davon viel. Nachdem das hinter mir liegt kann nun das anfangen, was man normalen Alltag nennt. Ich habe keinen festen Plan und beginne mit Kleinigkeiten am Strandweg und dem Platz vor dem Haus. Für andere Arbeit ist es auch noch zu warm.
So lese ich zunächst viel, sehe auf den See hinaus und sitze auch am Saunastrand. Doch das Wetter ändert sich und es wird kühler. Und nun kann ich andere Dinge angehen.
Bei Matthias wurde letztes Jahr ein großer, alter, toter Baum gefällt. Ich habe mit Matthias einen Deal. Ich mache den Baum da weg, dafür kann ich das Holz haben. So gehe ich es an.
Das Holz des Baumes ist schon recht hinfällig. Und wegen seiner Größe sind einige Tage Arbeit nötig in zu zerschneiden, aufs Land zu ziehen und alles brauchbare Holz auf meine Insel zu schaffen. Das Wetter, es ist beständig kühl und windig, ist aber genau richtig für so eine Arbeit.
Auch wenn es länger gedauert hat als ich angenommen hatte, so ist es dann doch geschafft. Der Platz ist frei und die Natur wird den Rest richten. Das Holz ist auf meiner Insel und ich kann es kleinschneiden, spalten und ins Holzlager stapeln.
Ich baue in meinem Zimmer ein weiteres Fenster aus, baue Wärmedämmung ein und verschließe die Wand mit Brettern und Latten. Zuletzt kommt rote Farbe drauf und es schaut aus als sei es nie anders gewesen. Mein Zimmer wird mehr und mehr zu einem guten Schlafzimmer.
Ich habe auch angefangen das Holz ins Holzlager zu schaffen. Von Mal zu Mal wird es weniger.
Und nach einem Monat allein auf der Insel geht es plötzlich Schlag auf Schlag. Heidi und Wolfgang kommen, dann Rosi und Helmut und schließlich auch noch Matthias.
Es boten sich zahlreiche Gelegenheiten den Sonnenuntergang zu genießen. Besonders schön ist er aber immer vom Boot aus. Daneben haben wir einen neuen Hafen am Parkplatz gebaut um dort wieder mit mehr Sicherheit und Comfort anlegen und festmachen zu können und am Ende das Boot leichter aus dem Wasser zu bekommen.
Am Ende ist es immer so dass auch der längste Aufenthalt endet. Ich mache noch einen Shuttle Dienst für Matthias und reise schließlich selbst ab.
Am Tag meiner Abreise hatte es die Nacht durchgeregnet und erst am Morgen aufgehört. Auf meiner Fahrt zum Hafen von Helsinki Vuosaari war es über weite Strecke beständig oder wiederholt am regnen. Erst nach gut der Hälfte der Strecke besserte sich das Wetter zusehends und ich kam bei heiterem Wetter und Wärme am Check in an.
Trotz des Wetters gut voran und gut vor der Zeit im Hafen angekommen. Auf der Fähre im Zimmer gemütlich gemacht. Die Rückfahrt startet pünktlich und wir kommen auch pünktlich in Travemünde an.
Ich fahre nicht weit zu einem Hotel in Lübeck. Am nächsten Tag die Heimfahrt mit wieder reichlich Ladestopps. Im Norden ist es kühl und feucht. Richtung Süden wird das Wetter immer schöner und es wird heiß. Abends komme ich Zuhause an.
Und wieder heißt es, nach Finnland ist vor Finnland!